Mongolen schlagen ihr Lager auf

Von Nuran Atis

Vorsitzender Michael Donovan(Mitte) mit seinem Sohn Michael C. Donovan (r.) und der zukünftigen Regentin Angelika Dünwald. 

Foto: Nuran Atis

Von Freitag, 16. August, bis Sonntag, 18. August, findet in Heimersdorf im größten mongolischen Dorf außerhalb der Mongolei ein Sommerlager statt. Veranstaltet wird dies von der 1. Kölner Mongolen-Horde. Das Programm auf dem Gelände an der Nettesheimer Straße beginnt am Freitag mit einer Eröffnungsfeier um 18 Uhr mit Essen, Trinken und Musik. Am Samstag, 17. August, um 14 Uhr, wird für musikalische Unterhaltung gesorgt.
Die Schall-a-balla Band und die Rahmkammelche aus Langel treten auf. Nach dem anschließenden Fanfarenzug der „Beckendorfer Bunt-Wiess“ klingt der Abend mit DJ und Tanzmusik aus. Am Sonntag, 18. August, wird um 15 Uhr eine Greifvogelshow organisiert, Kinderprogramme mit Attraktionen wie Hüpfburg oder Schminke werden angeboten. Ein Feuerwerk ist in Planung, jedoch ist es wetterabhängig, die Veranstalter sprechen sich mit der Feuerwehr ab: „Wenn die geringste Gefahr besteht, dass nur etwas Kleines abbrennt, wird es nicht stattfinden. Die Genehmigung ist da, aber im Endeffekt sind die Fachleute gefragt“, teilt Michael Donovan, Vorsitzender der Mongolen-Horde, mit.
Die Gruppe verbinde mongolisches und kölsches Brauchtum, erläutert Donovan weiter, der im Stammesleben den Namen Noyon Dai Sechen trägt. „Aktive Mitglieder bekommen bei uns einen mongolischen Namen aus der Zeit der Familie Dschingis Khans. Wir fühlen uns der mongolischen Historie verbunden und wollen nicht davon abweichen.“ Angelika Dünwald heißt mit mongolischem Namen „Aijiran Teptengri“ und ist sehr stolz, bald die erste Regentin der Horde werden zu dürfen: „Dies ist die höchste Würde, die man in einem mongolischen Stamm erreichen kann“, sagt sie. In der mongolischen Geschichte habe es sogar ein Vorbild gegeben, auch dort wurde nach vielen Männern eine Frau Regentin“, erzählt Angelika Dünwald.
Die Kölner Mongolen-Horde pflegt auch einen besonderen Kontakt zu der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator. Man sammelte in Köln Geld, um eine Schreinerwerkstatt aufzubauen. Zwei Jahre später hat der Verein einen ganzen Container Nähmaschinen gesammelt und ebenfalls nach Ulan Bator geschickt. „Aus diesen Werkstätten erwachsen Fähigkeiten. Unsere mongolischen Kleider, die wir tragen, werden dort angefertigt, und wir kaufen sie dann von dort ein“, berichtet Donovan.

Zudem besuchte der ehemalige Botschafter der Mongolei zur 850-Jahr-Feier der Unabhängigkeit der Mongolei den Kölner Verein. Er sagte: „Ihr Lieben, wenn ihr noch paar Jahre so weiter macht und dieses Dorf so pflegt, wie es hier ist, dann kommen bald die Mongolen nach Köln-Heimersdorf und gucken sich an, wie sie früher gelebt haben.“

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